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Weltweite und Europäische Klimaziele

Die Erde erwärmt sich immer weiter. Die meisten Menschen möchten die Erderwärmung aufhalten oder zumindest begrenzen (UNDP 2021). Und das ist gut so, denn die Klimakrise ist ein globales Problem, das nur gemeinsam bewältigt werden kann. Um das
zu schaffen, haben sich unter anderem die Vereinten Nationen* (UN), die Europäische Union (EU) und Deutschland Klimaziele gesteckt.

Vom Menschen gemachter Klimawandel

Durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern (Öl, Kohle, Gas), in der Massentierhaltung, aber auch durch das Trockenlegen von Mooren oder das Abholzen von Wäldern entstehen Treibhausgase (CO2, Methan, …). Die Treibhausgase sammeln sich in der Atmosphäre. Da sich immer mehr Treibhausgase in der Atmosphäre sammeln, erwärmt sich die Erde.

Weltweite Klimaziele

Der wichtigste internationale Vertrag zum Klimaschutz ist die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen aus dem Jahr 1992. Dieser wurde inzwischen von 197 Mitgliedsstaaten und der EU unterzeichnet (Umweltbundesamt 2017). Das heißt, fast alle Länder der Welt bekennen sich zu den Zielen und Prinzipien der Klimarahmenkonvention und damit zur Reduktion von Treibhausgasen. Im Jahr 2015 hat Deutschland gemeinsam mit 195 Staaten** das Pariser Abkommen unterzeichnet. Das Pariser Abkommen ist die Folge-Vereinbarung der Klimarahmenkonvention und beinhaltet konkretere Ziele. Damit hat sich Deutschland zusammen mit den anderen Staaten verpflichtet, die globale Durchschnittstemperatur um deutlich weniger als 2°C, idealerweise lediglich um 1,5°C über das vorindustrielle Niveau*** ansteigen zu lassen (Umweltbundesamt 2021a).

2021 lag die globale Durchschnittstemperatur 1,11 Grad Celsius über der durchschnittlichen Temperatur vor Beginn der Industrialisierung (ZDF 2022).***

* auf Englisch: United Nations (UN)
** Heute sind es 197 Staaten (Stand 2022)
*** Damit ist die Temperatur der Erde gemeint, bevor der Mensch Einfluss nehmen konnte. Der Einfluss des Menschenauf das Klima der Erde begann während der Industrialisierung (Klimafakten 2021).

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen

Im Rahmen der Agenda 2030 haben sich die Länder der Welt gemeinsam 17 Ziele zur Förderung „nachhaltigen Friedens und Wohlstands und zum Schutz unseres Planeten“ gesetzt.* Bei allen Veränderungen, die wir für den Klimaschutz anstoßen, sollten wir diese 17 Ziele immer im Kopf behalten.

Europäische Ziele

Durch die Klimarahmenkonvention, aber auch auf Grund von eigenen Beschlüssen, hat sich die Europäische Union (EU) zu Klimaschutz-Zielen verpflichtet. Mit dem EU-Klimagesetz strebt die EU Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2050 an (Europäische Kommission 2022). Verfehlt ein Land die gemeinsam beschlossenen Europäischen Ziele, kann das teuer werden. Zum Ausgleich müssen Emissionsrechte von anderen Ländern gekauft werden (Klimareporter 2018) (wie zum Beispiel Deutschland im Jahr 2021 für den Gebäudesektor (ZEIT ONLINE 2021)).

*Die Bezeichnungen 17 Nachhaltigkeitsziele, 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, 17 globale Nachhaltigkeitsziele, Sustainable Development Goals, SDGs oder nur 17 Ziele haben alle die gleiche Bedeutung. Eine Übersicht aller 17 Ziele findet ihr unter https://unric.org/de/17ziele/

Deutsche Klimaziele

Auch Deutschland hat eigene Klimaschutz-Ziele. Sie sind im Klimaschutzgesetz festgeschrieben. Darin steht, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral werden soll.

Der Plan für Deutschland in Richtung Treibhausgasneutralität (der sogenannte Klimaschutzplan) wurde durch die Bundesregierung im Jahr 2016 mit vielen verschiedenen Ministerien sowie unter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet. Später entstand daraus das Klimaschutzgesetz. In diesem Gesetz ist festgelegt, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral werden soll. Das bedeutet, dass nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden als durch sogenannte Senken (z. B. Wälder, Böden, Moore aber auch technische Senken*) wieder aufgenommen und gespeichert werden.

Weitere Informationen zu Senken findet ihr bei dem Punkt Treibhausgasneutralität – was bedeutet das?

Klimaklage vor dem Bundesverfassungsgericht

Am 29. April 2021 gab es ein wichtiges Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutzgesetz. Eine Gruppe junger Menschen aus verschiedenen Orten der Erde sowie Umweltorganisationen hatten Beschwerde eingelegt. Das Bundesverfassungsgericht hat daraufhin festgestellt, dass das Klimaschutzgesetz teilweise gegen die Verfassung verstößt. Der Grund: der Plan in Richtung Treibhausgasneutralität sah vor, dass ein großer Teil der einzusparenden
Treibhausgase erst nach 2030 eingespart werden soll – das hätte eine zu große Belastung und eine Verletzung der Freiheitsrechte für junge und nachfolgende Generationen bedeutet. Das Bundesverfassungsgericht verpflichtete daraufhin den deutschen Staat, gegen den Klimawandel schneller vorzugehen und das Klimaschutzgesetz zu  überarbeiten. Das Handeln der jungen Kläger*innen war erfolgreich und die deutschen Klimaschutzziele wurden verschärft, sodass sie die Europäischen Klimaziele nun übertreffen.

Klimaziele in der Praxis: die Sektoren

Um das langfristige Ziel – bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral zu sein – greifbarer und kontrollierbarer zu machen, wurden die nötigen Treibhausgas-Einsparziele in bestimmte Bereiche der Gesellschaft unterteilt. Diese werden Sektoren genannt. Die Sektoren im deutschen Klimaschutzgesetz sind Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr, Landwirtschaft, Abfallwirtschaft und Sonstiges sowie Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft. Für jeden Sektor ist ein bestimmtes Ministerium zuständig. Die zuständigen Ministerien müssen regelmäßig zeigen, ob und wie sie die Treibhausgas-Einsparziele aus dem Gesetz einhalten.

Kooperation statt Konkurrenz in allen Bereichen:

Die Klimakrise kann nur gemeinsam bewältigt werden. Alle gesellschaftlichen Gruppen müssen zusammenarbeiten und gemeinsam den Wandel gestalten. Wir alle werden zu Lernenden. Die verschiedenen Ministerien versuchen daher vermehrt in bestimmten Projekten zusammenzuarbeiten und Probleme aus ihren verschiedenen Blickwickeln zu betrachten (zum Beispiel Wirtschafts- und Bauministerium). Auf Bundesebene aber auch in vielen Städten entstehen sogenannte Bürgerräte* zum Thema Klima. Auch in Schulen kann es sinnvoll sein, große Themen wie die Klimakrise fächerübergreifend anzugehen und gemeinsam Projekte zu starten.

*siehe zum Beispiel https://buergerrat-klima.de/

Klimaschutz in Deutschland: Wo stehen wir aktuell?

Klimaschutzgesetz

Im Klimaschutzgesetz ist geregelt, wie die Erreichung der Ziele in den Sektoren geprüft und gegebenenfalls nachgesteuert wird: Zu Jahresbeginn veröffentlicht das Umweltbundesamt die Emissionsdaten für jeden Sektor. Verfehlt ein Sektor die festgelegten Ziele, muss er innerhalb einer Frist neue Maßnahmen vorlegen – sogenannte Sofortprogramme. Der sogenannte Expertenrat für Klima fragen prüft anschließend, ob mit diesen Maßnahmen die Emissionsziele im jeweiligen Sektor eingehalten werden können und veröffentlicht einen Bericht.

Einerseits ist in den letzten Jahren unglaublich viel in Bewegung geraten: Es gibt konkrete Ziele, wie wir in den nächsten Jahrzehnten von fossilen Energien abkommen möchten. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung wurde beschlossen. Sehr viele Menschen beschäftigen sich mit dem Umbau hin zu einer treibhausgasneutralen Gesellschaft und arbeiten aktiv an der Gestaltung einer solchen Gesellschaft mit. Zum anderen gibt es aber immer noch sehr viel zu tun, um diese Ziele zu erreichen – und die Klimakrise wird immer spürbarer. Ob die bisher beschlossenen Maßnahmen genügen, um die Sektor ziele bis zum Jahr 2030 zu erreichen, ist von Sektor zu Sektor unterschiedlich. Im Jahr 2022 mussten die Sektoren Gebäude und Verkehr Sofortprogramme vorlegen, da sie die vorgegebenen Ziele aus dem Klimaschutzgesetz nicht einhalten (Tagesschau 2022).

Klima und Gerechtigkeit

Der Klimawandel hat viele unterschiedliche Auswirkungen auf unser Ökosystem, aber auch auf die Menschen und ihr Zusammenleben. Die Klimakrise verursacht soziale Folgen und wirft Fragen der Gerechtigkeit in verschiedenen Bereichen auf.

  • Globale Gerechtigkeit: Die Klimakrise trifft die am meisten, die ihn am wenigsten verursacht haben und verstärkt so globale Ungerechtigkeiten. Es sind die Industrienationen, die am meisten Treibhausgase ausgestoßen haben. Menschen in ärmeren Ländern sind aber besonders betroffen durch die Folgen des Klimawandels (Quarks 2020).
  • Verteilungsgerechtigkeit: Auch innerhalb von Landesgrenzen haben Menschen mit einem höheren Einkommen tendenziell einen größeren CO2-Fußabdruck, da sie zum Beispiel mehr konsumieren, größere Autos fahren oder mehr reisen. Wenn durch Dürren aber zum Beispiel Lebensmittelpreise steigen, ist das für ärmere Menschen eine große Belastung (Umweltbundesamt 2016).
  • Geschlechtergerechtigkeit: Weltweit sind Frauen verstärkt von den Folgen der Klimakrise betroffen. Sie sind bei Naturkatastrophen zum Beispiel gefährdeter, weil sie seltener schwimmen können und sich auf der Flucht häufig um Angehörige kümmern (UN WOMEN).
  • Generationengerechtigkeit: Unser heutiges Handeln hat Auswirkungen auf das Leben junger Menschen in der Zukunft und zukünftiger Generationen auf dem Planeten. Hier setzt das Urteil des Bundesverfassungsgerichts an (Deutsche Klimaziele).

Zahlen zur Klimakrise verstehen

CO2-Äquivalente

Die wichtigsten Treibhausgase sind Wasserdampf (H2O), Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Die Gase haben eine unterschiedliche Wirkung auf das klimatische System der Erde. Manche halten sich zum Beispiel länger in der Atmosphäre. Andere sind wirksamer, haben also einen stärkeren Einfluss (Umweltbundesamt 2021b). Um sie trotzdem miteinander vergleichen zu können, werden sie alle mit der Wirkung des am häufigsten vorkommenden Treibhausgases CO2 (Kohlendioxid) verglichen und einheitlich in sogenannte CO2-Äquivalente umgerechnet (CO2-e).

Schaut genau hin

Und auch sonst lohnt es sich bei Zahlen zu Treibhausgasemissionen genauer hinzuschauen. Stellt euch Fragen wie: Welche Emissionen fließen in die Berechnung mit ein? Welche nicht? Wie werden die Emissionen erhoben? Ein gutes Beispiel sind die Emissionen des Flugverkehrs in Deutschland. Bei der Treibhausgasbilanz des Sektors Verkehr werden nur Flüge innerhalb Deutschlands berücksichtigt, nicht aber Flüge, die in Deutschland starten und in einem anderen Land ankommen (Klimaschutzgesetz 2021). So kann der (falsche) Eindruck entstehen, dass der Flugverkehr im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln eher wenig Emissionen verursacht.

Vergleichen ist schwierig

Bei der Berechnung von Treibhausgasemissionen gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. Ein Beispiel dafür sind die Emissionen, die durch den Transport von Menschen oder Gütern entstehen. In der internationalen Klimaberichterstattung, die durch die Klimarahmenkonvention geregelt wird, gehören diese Emissionen zum Sektor Energie. In der nationalen Klimaberichterstattung von Deutschland, die durch das Klimaschutzgesetz geregelt wird, gehören diese Emissionen zum Sektor Verkehr. Das macht es kompliziert, die Zahlen für die Energieemissionen aus der Deutschen und aus der internationalen Berichterstattung zu vergleichen.

Treibhausgasneutralität

Treibhausgasneutral – was bedeutet das?

Um die weltweite Erderwärmung zu begrenzen und das Pariser 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen sehr stark sinken. Es ist aber nicht möglich, alle Emissionen auf null zu reduzieren. Es gibt Bereiche, in denen auch in Zukunft noch Treibhausgase entstehen werden, zum Beispiel im Sektor Landwirtschaft. Doch es gibt Möglichkeiten, um CO2 wieder aus der Atmosphäre zu entfernen (das wird auch „CO2 binden“ genannt) oder es gar nicht erst in die Atmosphäre entweichen zu lassen. Treibhausgasneutralität bedeutet, dass nicht mehr Treibhausgase ausgestoßen werden als gebunden werden können. Es entstehen zwar noch vereinzelt Treibhausgasemissionen, genauso viele Emissionen werden aber gebunden. Die verursachten Emissionen werden also durch die aus der Atmosphäre wieder entfernten Treibhausgase ausgeglichen.

Wie kann CO2 entfernt oder vermieden werden?

Es gibt verschiedene Wege, um CO2 aus der Atmosphäre zu entfernen. Eine Möglichkeit bieten Bäume und Böden – beide sind sogenannte „natürliche CO2-Senken“. Das bedeutet, dass Bäume und Böden CO2 aus der Atmosphäre binden. CO2 kann aus der Atmosphäre entfernt werden, indem neue Bäume gepflanzt werden* oder indem Böden so bewirtschaftet werden, dass sie möglichst viel CO2 aufnehmen können. Eine andere Möglichkeit bieten neue Technologien, wie zum Beispiel „Carbon Capture and Storage“ (CCS). Hierbei wird CO2 direkt dort abgeschieden, wo es entsteht (zum Beispiel bei großen Industrieanlangen) und dauerhaft in tiefliegenden geologischen Gesteinsschichten gespeichert.**

* In tropischen Gebieten können Bäume besonders viel CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen. Bei der Aufforstung ist wichtig, dass keine Nutzungskonflikte mit Anbauflächen für Lebensmittel entstehen (Nelles und Serrer 2021).
** Mit CCS können nicht alle entstehenden Emissionen abgeschieden werden. Expert*innen schätzen, dass mit der CSS-Technologie 65 – 80 % des entstehenden CO2 dauerhaft gespeichert werden kann. 20 – 35 % der Emissionen gehen also weiterhin in die Atmosphäre. Die CCS-Technologie ist auch umstritten: Wenn das gespeicherte CO2 aus dem Boden austritt (z. B. durch einen Unfall), können Schäden für die Natur und die Gesundheit von Menschen und Tieren entstehen (Umweltbundesamt 2022b).

Zukunft gestalten

Für echten Klimaschutz gibt es noch viel zu tun. Durch das Klimaschutzgesetz ist jetzt aber rechtlich festgehalten, dass sich in Deutschland in den nächsten Jahren viel in Richtung einer treibhausgasneutralen Gesellschaft verändern muss. Das bedeutet eine große Transformation* in vielen Bereichen unseres Lebens: Wie wir uns bewegen, wie wir heizen, was wir essen, wie wir Essen produzieren … All das beeinflusst zudem auch, welche Berufe in Zukunft gefragt sind. Bereits jetzt gibt es einen großen Fachkräftemangel für bestimmte Berufsgruppen, die für die Transformation wichtig sind. Zum Beispiel fehlen Metallbauer*innen und Schweißer*innen, die Türme für Windräder oder Gehäuse für Wärmepumpen anfertigen (RND 2022).

Eine treibhausgasneutrale Gesellschaft birgt viele zusätzliche Chancen: zum Beispiel saubere Luft in den Städten, weniger Lärmbelastung oder unabhängige Energieversorgung.

Wir alle können und sollten diesen Wandel mitgestalten

Wie soll unsere Gesellschaft in Zukunft aussehen?
Wie wollen wir diesen Wandel der Gesellschaft ausgestalten (welche Technologien möchten wir nutzen, wie viele und welche Regeln brauchen wir, …)?
Wie können wir diese großen Veränderungen schaffen, sodass sie für alle gut sind?

Was können wir an unserer Schule tun?

Kommt ins Handeln: Geht auf Demonstrationen, sprecht die Abgeordneten aus eurem Wahlkreis an oder macht Aktionen für mehr Klimaschutz. Werdet als Schule aktiv: Dafür findet ihr im Kartenset für jeden Sektor kleine und große Ideen, was ihr als Schule für den Klimaschutz tun könnt.

* Unter einer Transformation wird ein grundlegender Wandel verstanden. In der Gesellschaft kommt es zu sprunghaften Veränderungen in der politischen, wirtschaftlichen oder technologischen Entwicklung.

Gefühle in der Klimakrise

Klima-Angst

Angst ist eines von vielen Gefühlen, die wir empfinden können (Wut, Freude, Trauer … ). Auch bei der Beschäftigung mit der Klimakrise oder bei erfolgreichem Klimaschutz empfinden wir verschiedene Gefühle. Alle Gefühle haben eine Funktion. Angst regt uns zum Beispiel zum Handeln an, um wahrgenommene Bedrohungen zu beseitigen. Wichtig ist, die Angst – wenn möglich – anzunehmen und nicht zu verdrängen oder dagegen anzukämpfen. Um sich nicht mit dem unangenehmen Gefühl beschäftigen zu müssen, verlieren sich zum Beispiel manche Menschen im Grübeln oder möglichen Katastrophen-Gedanken. Diese Gedanken sind nicht hilfreich.

Für sich genommen ist Angst nicht gefährlich. Sie kommt und geht in Wellen, bleibt also nicht auf Dauer. Verstehe ich, dass sie eine gesunde Funktion hat und mich informiert, fällt es leichter, sie zu akzeptieren. Und selbst wenn ich sie noch nicht verstehe, kann ich üben, verständnisvoller damit umzugehen, und Selbstmitgefühl entwickeln. Hilfreich ist es dabei, das Gefühl nicht abzuspalten, sondern bewusst im Körper zu spüren und sich auf das Atmen zu konzentrieren. Psychotherapeut Malte Klar von den Psychologists for Future (Spektrum 2021)

Umgang mit Angst und Komplexität

Die Beschäftigung mit der Klimakrise macht verständlicherweise vielen Menschen Angst. Einige Dinge können uns im Umgang mit komplexen Herausforderungen wie der Klimakrise helfen:

  • Es kann uns helfen, uns mit anderen auszutauschen. Gemeinsam können wir mit einem kleinen Beitrag / einer kleinen Aktion anfangen und ins Handeln kommen. Selbst etwas zu bewirken und zu spüren, dass sich etwas verändert hat, ist das beste Mittel gegen Klima-Angst.
  • Beschäftigt euch nicht permanent mit schwierigen Themen. Wichtig sind Pausen und ein guter Ausgleich (Sport, Musik, Freund*innen treffen …).
  • Konzentriert euch auch auf die Dinge, die gut laufen oder was ihr bereits erreicht habt.

Ihr wollt euch weiter mit dem Thema Gefühle in der Klimakrise beschäftigen?

Folgende Artikel und Podcasts können wir euch dafür empfehlen:

Luisa Neubauer in ihrem 1,5 Grad – Klima-Podcast im Gespräch mit der Autorin Kübra Gümüşay zu Krisen, Mut und Hoffnung.
Podcast-Folge „Kübra Gümüşay – wie verlieren wir nicht den Mut?“ Auf Spotify unter: https://open.spotify.com/episode/5vWMPof2Jb2iFNTlyigIcz?si=_E7uuC4JROeLulEM3ITymA

Radiobeitrag: „Klimakrise – wie wir mit der Angst davor umgehen sollten” von Deutschlandfunk Nova. Unter: https://share.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-audio-teilen.html?audio_id=dira_DRW_02a084e1

Wie können wir mit der Klima-Angst umgehen? Und was können wir gegen das Gefühl der Ohnmacht tun? Um diese Fragen geht es im Interview mit der Klimapsychologin Jana Hoppmann. Unter: https://www.watson.de/nachhaltigkeit/klimakrise/666050830-angst-vor-der-klimakrise-expertin-verraet-wie-wir-mit-klimaangst-umgehen-koennen

Klima im Kopf – Der Psychologists for Future Podcasts. Die Folgen 4 (Emotionale Reaktionen) und 5 (Angst und Klima-Angst) beschäftigen sich mit Gefühlen. Auf Spotify unter: https://open.spotify.com/show/19AvN39Im2c6Rm3Bi3xC3q

Quellen

Weltweite und Europäische Klimaziele

UNDP (2021): Peoples’ Climate Vote Results. Unter: https://www.undp.org/sites/g/files/ zskgke326/files/publications/UNDP-Oxford-Peoples-Climate-Vote-Results.pdf, letzter Zugriff 30.06.2022.
ZDF (2022): Globale Durchschnittstemperatur. 2021 war eines der sieben heißesten Jahre. Unter: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-temperatur-2021weltwetterorganisation-100.html, letzter Zugriff 30.06.2022.
Umweltbundesamt (2017): Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC). Unter: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/internationale-euklimapolitik/klimarahmenkonvention-der-vereinten-nationen-unfccc, letzter Zugriff 14.09.2022.
Umweltbundesamt (2021): Übereinkommen von Paris. Unter: https://www. umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/internationale-eu-klimapolitik/ uebereinkommen-von-paris, letzter Zugriff 30.07.2022.
Klimafakten (2021): Was wir heute übers Klima wissen. Unter: https://www.klimafakten. de/meldung/was-wir-heute-uebers-klima-wissen-basisfakten-zum-klimawandel-dieder-wissenschaft, letzter Zugriff 30.06.2022.
Europäische Kommission (2022): Europäisches Klimagesetz. Unter: https://ec.europa. eu/clima/eu-action/european-green-deal/european-climate-law_de#formal-adoption, letzter Zugriff 18.07.2022.
Klimareporter (2018): Die teure Klimalücke. Unter: https://www.klimareporter.de/ europaische-union/die-teure-klimaluecke, letzter Zugriff 18.07.2022.
ZEIT ONLINE (2021): Deutschland muss erstmals wegen verpasster EU-Klimaziele zahlen. Unter: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-10/europaeische-unioneu-klimaziele-deutschland-ausgleichszahlung-co2-emissionen-2020, letzter Zugriff 18.07.2022.

Klimaschutz in Deutschland: Wo stehen wir aktuell?

Tagesschau (2022): Gebäude- und Verkehrssektor. Expertenrat kritisiert lückenhafte Klimapläne. Unter: https://www.tagesschau.de/inland/klimaplan-wissing-101.html, letzter Zugriff 08.09.2022.
Umweltbundesamt (2022): Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-indeutschland#emissionsentwicklung, letzter Zugriff 29.09.2022.
Quarks (2020): So ungerecht ist die Klimakrise. Unter: https://www.quarks.de/umwelt/ klimawandel/so-ungerecht-ist-die-klimakrise/, letzter Zugriff 30.06.2022.
Umweltbundesamt (2016): Wer mehr verdient, lebt meist umweltschädlicher. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/wer-mehr-verdientlebt-meist-umweltschaedlicher, letzter Zugriff 18.07.2022.
UN WOMEN (2022): Klima und Gender. Unter: https://www.unwomen.de/informieren/ klima-und-gender.html, letzter Zugriff 30.06.2022.

Zahlen zur Klimakrise verstehen

Umweltbundesamt (2021): Die Treibhausgase. Unter: https://www.umweltbundesamt. de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgasemissionen/die-treibhausgase, letzter Zugriff 30.07.2022.
Klimaschutzgesetz (2021): Bundes-Klimaschutzgesetz vom 12. Dezember 2019 (BGBl. I S. 2513), das durch Artikel 1 des Gesetzes vom 18. August 2021 (BGBl. I S. 3905) geändert worden ist. Einsehbar unter: https://www.gesetze-im-internet.de/ksg/, letzter Zugriff 29.09.2022.
Nelles, David und Serrer, Christian (2021): Machste dreckig – Machste sauber: Die Klimalösung. Umweltbundesamt (2022): Carbon Capture and Storage. Unter: https://www. umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaesser/grundwasser/nutzung-belastungen/ carbon-capture-storage#grundlegende-informationen, letzter Zugriff 18.07.2022.

Zukunft gestalten

RND (2022): Kampf gegen Erderwärmung und Arbeitsmarkt. Studie: Maschinenbauer brauchen Fachleute für den Klimaschutz. Unter: https://www.rnd.de/wirtschaft/ klimaschutz-fachkraeftemangel-wird-bei-maschinen-und-anlagenbauern-nochschlimmer-II3EGV6MYZALXJVMK7PGLOIONY.html, letzter Zugriff 30.06.2022.
Spektrum (2021): Klimaangst. „Für sich genommen ist Angst nicht gefährlich”. Unter: https://www.spektrum.de/news/klimaangst-wie-wir-emotional-mit-der-klimakriseumgehen/1942630, letzter Zugriff 30.06.2022.