KlimaGesundheit – Aktiv für Kitas

Erzieher*innen beschäftigen sich in ihrer Ausbildung mit Handlungsmöglichkeiten in Bezug auf die Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Im Zentrum stehen dabei die klimabedingten gesundheitlichen Risiken für Kinder.

Zum Hintergrund – der Klimawandel und seine Folgen

Mit dem Pariser Klimaabkommen im Jahr 2015 hat sich die Weltgemeinschaft ambitionierte Klimaziele gesetzt. Doch selbst wenn diese erreicht werden, wird sich unser Klima nachhaltig verändern. Ein langfristiger Anstieg der Durchschnittstemperaturen und zunehmende Extremwetterereignisse wie Stürme, Starkregen, Hochwasser oder Hitzewellen sind zu erwartende Klimafolgen. Diese werden erhebliche Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben. Deshalb ist es – neben wirksamen Klimaschutzmaßnahmen – notwendig, sich auf die Folgen der Veränderungen vorzubereiten und entsprechende Maßnahmen zur Anpassung zu ergreifen.[1]

Handeln, um den Folgen des Klimawandels zu begegnen

Erzieher*innen in Kindertagesstätten (Kitas) sind in ihrer Rolle und täglichen Arbeit  für den Schutz von Kindern verantwortlich. Kinder tragen – bedingt durch die Folgen des Klimawandels – ein erhöhtes gesundheitliches Risiko. Ziel des Programms KlimaGesundheit – Aktiv für Kitas ist es, hierfür zu sensibilisieren und bereits in der Ausbildung von Erzieher*innen Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Das Programm trägt dazu bei, die Themen Klimawandel und Klimafolgen sowie die Anpassung an die Folgen mit dem Schwerpunkt Gesundheit in der Ausbildung von Erzieher*innen zu etablieren. Thematisch geht es zum Beispiel um Sonnen- und Hitzeschutzmaßnahmen, Hygienemaßnahmen oder um ein Bewusstsein für gesunde und nachhaltige Ernährung.

Idee und Umsetzung des Programms

Im Rahmen des Programms KlimaGesundheit – Aktiv für Kitas werden drei zentrale Elemente entwickelt. Diese ergänzen sich gegenseitig und werden pilothaft in 15 ausgewählten Fachschulen für angehende Erzieher*innen erprobt und ausgewertet. Die Elemente fördern das Wissen, die Sensibilisierung und die eigene Gestaltungskompetenz der Erzieher*innen in ihrer Berufsausbildung mit Blick auf die Anpassung an die Folgen des Klimawandels:

Zunächst legt ein handlungsorientierter Workshop den Fokus auf die Bewusstseinsbildung zu den klimabedingten gesundheitlichen Risiken durch die Folgen der Klimakrise für die Zielgruppe Kinder in Kitas. Handlungsstrategien und konkrete Anpassungsmaßnahmen für den Erzieher*innenberuf werden aufgezeigt und reflektiert. Die konkreten Maßnahmen unterstützen die angehenden Erzieher*innen darin, ihre wichtige Rolle in der Entwicklung und Förderung von Kindern und die damit verbundene Aufsichtspflicht bestmöglich auszufüllen – auch unter veränderten klimatischen Bedingungen.

Weiter dient eine KitaKlimaKiste mit Anschauungsmaterial und Hintergrundinformationen zur Inspiration für die praktische Arbeit in Kitas.

Darüber hinaus wird schließlich ein frei verfügbares und flexibel einsetzbares Praxisheft entwickelt. Dieses vereint die Themen Klimawandel, Klimafolgen und Anpassung an die Folgen mit dem Schwerpunkt Gesundheit in Form von Informationen und Fakten, Interviews mit Expert*innen, Projektideen und Best Practice-Beispielen.

Die Gestaltung des Workshops und der Materialien erfolgt mit umfassender fachlicher Begleitung von Expert*innen.

[1] „Der Weltklimarat (IPCC) hat in seinem 5. Sachstandsbericht nachdrücklich aufgezeigt, dass rechtzeitige Anpassung an den Klimawandel zunehmend bedeutsamer wird, um Schäden und Risiken durch Klimaänderungen zu verringern und höheren Schadens- und Anpassungskosten zu einem späteren Zeitpunkt vorzubeugen. Denn je stärker der Klimawandel wird, desto eher werden die Grenzen für die Wirksamkeit von Anpassungsmaßnahmen erreicht.“ (DAS Fortschrittsbericht 2015, S. 7)