Industrie und Klima
Zum Sektor Industrie zählen die Emissionen, die in großen Fabriken und Produktionsanlagen entstehen – etwa bei der Herstellung von Stahl, Zement, Glas, Papier oder Kunststoffen. Die Materialien, die im Sektor Industrie hergestellt werden, begegnen uns überall: Stahl steckt zum Beispiel in Brücken oder in Windkraftanlagen; Zement ist ein wichtiger Baustoff, der in vielen Häusern und Bauwerken verwendet wird.
Industrie braucht Energie
Im Sektor Industrie wird sehr viel Energie in Form von Strom und Wärme benötigt. In großen Industrieanlagen wird die benötigte Wärmeenergie teilweise selbst erzeugt, zum Beispiel für Schmelzöfen, in denen Altglas geschmolzen wird, um es zu recyceln.[1] Für die Erzeugung der Wärme werden meistens fossile Energieträger verbrannt und es entstehen klimaschädliche Treibhausgase.
Treibhausgase aus Industrieprozessen
Treibhausgase entstehen auch direkt im Herstellungsprozess bestimmter Materialien: Bei der Herstellung von Stahl und Zement wird zum Beispiel durch chemische Reaktionen CO2 freigesetzt.[2] Weil die Emissionen im Herstellungsprozess entstehen, werden sie Prozessemissionen genannt.
Deutschland ist ein Industrieland
Deutschland hat eine lange Industriegeschichte. Standorte wie das Ruhrgebiet in Nordrhein-Westfalen werden seit über hundert Jahren durch die Kohleförderung und die Stahlindustrie geprägt. Das hat Deutschland auf der einen Seite viel Wohlstand gebracht – auf der anderen Seite bedeutet eine lange Industriegeschichte aber auch viele Jahrzehnte, in denen eine sehr große Menge an Treibhausgasen ausgestoßen wurden. Deutschland hat deswegen eine besondere Verantwortung für die Umstellung auf eine klimafreundlichere Industrieproduktion.
[1] Umweltbundesamt (2013)
[2] Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (2018)
Treibhausgase im Sektor Industrie
Im Jahr 2021 war der Industriesektor für knapp 24 % der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich.[1] Damit ist er, hinter dem Sektor Energiewirtschaft, der Sektor mit den zweitmeisten Emissionen in Deutschland.
Viele Emissionen aus wenigen Industriezweigen
Im Sektor Industrie sind einige wenige Industriezweige für einen Großteil der Emissionen verantwortlich, da sie besonders viel Energie benötigen und weil hier viele Prozessemissionen entstehen.
Überschrift Diagramm:
Treibhausgasemissionen verschiedener Industriezweige in Deutschland (2017, Anteil an den gesamten Industrieemissionen
Quelle Diagramm: Agora Energiewende und Wuppertal Institut (2019)
Beispiel: Stahlindustrie
Stahl ist ein wichtiges Material, das zum Beispiel in Maschinen, Autos und Gebäuden steckt. Der meiste Stahl wird in Deutschland mit der Hochofen-Technik hergestellt. Aus Eisenerz und Kohle entstehen hierbei durch chemische Reaktionen Stahl und CO2.[2] Im Hochofen herrschen Temperaturen von bis zu 2.000 °C.[3] Diese Wärme wird größtenteils mit fossilen Energien erzeugt. Auch dabei entsteht viel CO2.
[1] Umweltbundesamt (2022a)
[2] Agora Energiewende und Wuppertal Institut (2019)
[3] Ebd.
Wichtige Handlungsfelder
Bis zum Jahr 2045 will Deutschland >treibhausgasneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es Veränderungen im Industriesektor. Auf dieser Karte werden die wichtigsten Handlungsfelder vorgestellt.
Klimafreundliche Energie
Um den Sektor Industrie treibhausgasneutral zu gestalten, braucht es Alternativen zur Energieerzeugung mit fossilen Brennstoffen. Alternativen sind zum Beispiel Strom und Wärme aus erneuerbaren Energien. Die Produktionsprozesse in der Industrie müssen dafür umgestellt und dort, wo es möglich ist, elektrifiziert werden. Wo Prozesse anders nicht treibhausgasneutral gemacht werden können, kann grüner Wasserstoff* zum Einsatz kommen.
Neue Herstellungsverfahren
Beim Herstellungsprozess von Zement, Stahl und einigen chemischen Produkten entsteht CO2 durch chemische Reaktionen. Um diese Emissionen zu verringern oder ganz zu vermeiden, müssen neue Herstellungsverfahren erforscht und umgesetzt werden, bei denen kein oder weniger CO2 entsteht – zum Beispiel könnte die Stahlproduktion grünen Wasserstoff anstelle von Kohle nutzen.[1] Wo CO2 nicht vermieden werden kann, muss es abgeschieden und gespeichert werden. Mehr Infos dazu findet ihr hier.
Reduce – Reuse – Recycle
Eine wirkungsvolle Maßnahme für den Klimaschutz ist es, den Verbrauch von besonders klimaschädlichen Materialien wie Zement oder Stahl zu reduzieren (reduce). Das geht, indem diese Materialien nur dort verwendet werden, wo sie wirklich notwendig sind und sonst auf klimafreundlichere Materialien wie Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft umgestiegen wird. Zum anderen müssen Produkte so hergestellt sein, dass sie besser wiederverwendet (reuse) oder recycelt werden können, als es heute der Fall ist.
*Wasserstoff (H2) ist ein Gas, das zur Energiegewinnung genutzt werden kann. Ein Weg, Wasserstoff zu gewinnen ist es, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten. Dafür wird sehr viel Energie benötigt. Der Begriff „grüner Wasserstoff” bedeutet, dass der Wasserstoff aus Wasser gewonnen wurde und ausschließlich mit erneuerbaren Energien hergestellt worden ist.[2]
[1] Agora Energiewende und Wuppertal Institut (2019)
[2] Bundesministerium für Bildung und Forschung (2022)
Klimaschutz konkret: Nationales Programm für nachhaltigen Konsum
Die meisten unserer Konsumentscheidungen betreffen unsere alltäglichen Bedürfnisse: Nahrung, Heizen, Mobilität, Freizeit. Durch das, was wir kaufen und nutzen, verursachen wir über alle Sektoren hinweg etwa ein Viertel aller Treibhausgasemissionen.[1]
Um den nachhaltigen Konsum* in Deutschland zu stärken, hat die Bundesregierung das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum[2] beschlossen. Das Programm hat das Ziel, Menschen dabei zu unterstützen, gut informierte und verantwortungsbewusste Konsumentscheidungen treffen zu können.
Um dieses Ziel zu erreichen, sind im Nationalen Programm für nachhaltigen Konsum verschiedene Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen formuliert, zum Beispiel:
Verlässliche Informationen. Konsument*innen sollen einfach erkennen können, wie ein Produkt hergestellt wurde und ob es klima- und umweltfreundlich ist. Dies ist zum Beispiel durch einheitliche und transparente Siegel möglich oder durch den digitalen Produktpass, der in Zukunft Informationen zum gesamten Lebenszyklus eines Produktes enthalten soll.[3]
Alternativen erfahrbar machen. Durch die Förderung von neuen Ideen, wie Repair-Cafés, Urban-Gardening-Projekte oder Car-Sharing-Angebote, sollen Alternativen zu unseren Konsumroutinen aufgezeigt und ausprobiert werden.
Produkte nachhaltiger gestalten. Das bedeutet zum Beispiel, dass Produkte eine längere Lebensdauer haben und einfacher repariert werden können. Wenn ein Produkt nicht mehr repariert werden kann, sollen seine Einzelteile leichter recycelt werden können.
*Das Programm versteht unter nachhaltigem Konsum zum einen, dass wir heute so konsumieren, dass auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können. Zum anderen soll der Konsum heute und in Zukunft die natürlichen Grenzen der Erde nicht überschreiten.
[1] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2022)
[2] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (2016)
[3] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (ohne Datum)
Werdet aktiv: Klimaschutz an eurer Schule
Klimaschutz-Aktion: Kleidertauschparty
Worum geht’s? Setzt ein Zeichen gegen klimaschädliche Fast Fashion: Spart Treibhausgase ein, indem ihr Kleidungsstücken ein neues Leben gebt, statt neue zu kaufen.
Veranstaltet eine Kleidertauschparty in der Klasse, mit der Stufe oder in der gesamten Schule. Dazu bringt jede*r Kleidungsstücke mit, die er*sie nicht (mehr) trägt, obwohl sie noch in einem guten Zustand sind. Im Tausch dürfen sich alle Teilnehmer*innen neue Kleidungsstücke aus den mitgebrachten Sachen aussuchen. So könnt ihr euren Kleiderschrank auffrischen und neue Lieblingsteile finden, ohne dabei dem Klima zu schaden!
Die Modebranche verursacht etwa 10 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Das ist mehr als die internationale Luftfahrt und Seeschifffahrt zusammen.[1]
[1] Europäisches Parlament (2022)
Das sind die wichtigsten Punkte, die ihr bei eurer Planung berücksichtigen solltet:
Planung
Legt Zuständigkeiten für die Organisation der Kleidertauschparty bzw. des Aktionstags fest, entwerft einen Verlaufsplan und denkt an ausreichend Vorbereitungszeit.
Tipp: Für die grobe Planung könnt ihr unseren Projektcanvas nutzen.
Teilnehmer*innen
Überlegt euch, für wen ihr die Kleidertauschparty veranstaltet – für eure Klasse, Klassenstufe, Schule oder den ganzen Ort?
Veranstaltungsort
Wählt den Veranstaltungsort der Zielgruppe entsprechend aus, nicht zu groß, nicht zu klein.
Ausstattung
Vor Ort sollte eine ansprechende Präsentation der Kleidung möglich sein, etwa an Kleiderstangen oder sortiert auf Tischen. Außerdem braucht ihr Umkleidemöglichkeiten und Spiegel – die Teilnehmenden möchten schließlich sehen, ob ihnen das neue Kleidungsstück steht.
Regeln
Legt unbedingt Tauschregeln fest und kommuniziert diese im Vorhinein deutlich! Überlegt euch auch, wie ihr mit Regelverstößen umgehen möchtet.
Werbung
Macht Werbung für eure Veranstaltung! Ob Aktions-Plakate aus dem KlimaPaket Industrie, Social Media oder die (Schüler*innen-)Zeitung, wichtig ist, dass potenzielle Teilnehmer*innen von eurer Aktion erfahren.
Übriggebliebene Kleidungsstücke
Nach der Party bleiben wahrscheinlich Kleidungsstücke übrig. Diese Kleidungsstücke können ein Grundstock für die nächste Tauschparty sein. Oder ihr spendet sie, zum Beispiel an lokale Hilfseinrichtungen für Bedürftige, Kleiderkammern oder Sozialkaufhäuser. Gemeinnützige, klassische Altkleidersammlungen erkennt ihr am FairWertung-Siegel. Die Website von FairWertung liefert euch auch weitere wertvolle Informationen rund um Altkleidung.
Optional
Snacks und Getränke, Musik oder schicke Deko … Eine Idee ist eine schnell selbstgebastelte Girlande aus Stoffresten und einer Schnur, wie sie im KlimaPaket Industrie enthalten ist. Hier geht’s zur Anleitung.
Feedback und Treibhausgaseinsparungen
Wenn ihr wissen möchtet, wie eure Party ankam, fragt die Teilnehmenden nach Feedback – entweder persönlich, per Pappbriefkasten oder mit einem Onlinetool eurer Wahl. Um die Treibhausgaseinsparungen erheben zu können, müsst ihr festhalten, wie viele Kleidungsstücke mit nach Hause genommen wurden. Dafür eignet sich zum Beispiel eine Strichliste am Ausgang.
Wenn ihr mehr Informationen, Tipps und Tricks möchtet, schaut mal auf der Website www.kleidertausch.de vorbei. Wir haben deren How to als Vorlage für unsere Kurzfassung hier genutzt.
Drei weitere Ideen
Sammelaktion für alte Smartphones
Wie viele alte Smartphones habt ihr bei euch zu Hause rumliegen? Sammelt alle alten Smartphones und gebt sie bei einer Organisation ab, sodass wertvolle Bestandteile recycelt werden können. Es gibt viele solcher Projekte – zum Beispiel vom Umweltverband NABU.*
Büchertauschregal
Eröffnet ein Büchertauschregal an eurer Schule. Bücher tauschen spart Papier und der Lesestoff für die nächsten Ferien ist gesichert. Immer wenn ihr ein Buch in das Regal stellt, könnt ihr kostenlos ein neues mitnehmen.
Lebenszyklus eines (nachhaltigen) Produkts
Macht euch Gedanken zu allen Stationen im Leben eines Produkts, zum Beispiel eurer Kopfhörer oder eures Smartphones. Erstellt einen Steckbrief: Wo und von wem wurden die Rohstoffe gewonnen? Wie werden daraus einzelne Teile? Wo werden diese zusammengebaut? Wie werden sie transportiert? Sind die Einzelteile durch die Nutzer*innen selbst reparierbar? Was passiert mit den Einzelteilen, wenn sie kaputt sind? Und wie könnte das ganze Produkt nachhaltiger gestaltet werden?
* https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/aktionen-und-projekte/handysammlung/
Quellen
Industrie und Klima
Umweltbundesamt (2013): Glas- und Mineralfaserindustrie. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/industriebranchen/mineralindustrie/glas-mineralfaserindustrie#struktur-der-glas-und-mineralfaserindustrie, letzter Zugriff 24.03.2023.
Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES GmbH) (2018): Prozessemissionen in der deutschen Industrie und ihre Bedeutung für die nationalen Klimaschutzziele – Problemdarstellung und erste Lösungsansätze. Unter: https://irees.de/wp-content/uploads/2020/04/180716_IREES_AP4_Prozessemissionen.pdf, letzter Zugriff 24.03.2023.
Umweltbundesamt (2022a): Trendtabellen THG nach Sektoren. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/361/dokumente/2022_03_15_trendtabellen_thg_nach_sektoren_v1.0.xlsx, letzter Zugriff 24.03.2023.
Agora Energiewende und Wuppertal Institut (2019): Klimaneutrale Industrie: Schlüsseltechnologien und Politikoptionen für Stahl, Chemie und Zement. Berlin. Unter: https://static.agora-energiewende.de/fileadmin/Projekte/2018/Dekarbonisierung_Industrie/164_A-EW_Klimaneutrale-Industrie_Studie_WEB.pdf, letzter Zugriff 24.03.2023.
Wichtige Handlungsfelder
Agora Energiewende und Wuppertal Institut (2019): siehe Quellenangabe „Industrie und Klima“
Bundesministerium für Bildung und Forschung (2022): Wissenswertes zu Grünem Wasserstoff. Unter: https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/kurzmeldungen/de/wissenswertes-zu-gruenem-wasserstoff.html, letzter Zugriff 24.03.2023
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (2022): Nachhaltiger Konsum. Unter: https://www.bmuv.de/themen/nachhaltigkeit-digitalisierung/konsum-und-produkte/nachhaltiger-konsum, letzter Zugriff 24.03.2023.
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV), Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) (Hrsg.) (2016): Nationales Programm für nachhaltigen Konsum: Gesellschaftlicher Wandel durch einen nachhaltigen Lebensstil. 3. Auflage 2019. Unter: https://nachhaltigerkonsum.info/sites/default/files/medien/dokumente/nachhaltiger_konsum_broschuere_bf.pdf, letzter Zugriff 14.03.2023.
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (ohne Datum): Auf einen Klick: Produktpass. Lückenloser Lebenslauf. Unter: https://www.bmuv.de/digitalagenda/auf-einen-klick, letzter Zugriff 24.03.2023.
Werdet aktiv: Klimaschutz an eurer Schule
Europäisches Parlament (2022): Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen (Infografik). Unter: https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20201208STO93327/umweltauswirkungen-von-textilproduktion-und-abfallen-infografik, letzter Zugriff 02.03.2023.
NABU (ohne Datum): Handys für Hummel, Biene und Co. Mit Handy-Recycling Ressourcen schonen und NABU-Projekt fördern. Unter: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/aktionen-und-projekte/handysammlung/, letzter Zugriff 24.03.2023.
Maßnahmen Klimaschutzplan
Im Jahr 2016 hat die Bundesregierung den Klimaschutzplan beschlossen. Der Klimaschutzplan beschreibt Deutschlands Weg zur Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 und enthält Ziele und Maßnahmen für bestimmte Sektoren.
Hier fassen wir die geplanten Maßnahmen im Sektor Industrie zusammen.
Verlängerung der Nutzungsdauer von Produkten und Vermeidung von Abfällen
Es sollen Maßnahmen umgesetzt werden, die helfen, die Nutzungsdauer von Produkten zu verlängern. In der Regel ist es klimaschonend, wenn Geräte lange genutzt werden. So werden Ressourcen gespart und Abfälle vermieden. In einzelnen Fällen kann es aber auch sinnvoll sein, alte Geräte wie z. B. einen alten, besonders stromfressenden Kühlschrank auszutauschen. Weitere Maßnahmen der Bundesregierung zielen darauf ab, Informationen zur Nutzungsdauer sowie Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Reparaturanleitungen leichter erhältlich zugänglich zu machen und Abfall zu vermeiden.
Forschungs-, Entwicklungs- und Markteinführungsprogramm zur Minderung industrieller Prozessemissionen
Eine Besonderheit des Industriesektors sind die Emissionen, die nicht durch den Energieverbrauch entstehen, sondern durch die Herstellungsprozesse selbst – daher werden sie Prozessemissionen genannt. Diese Emissionen zu vermeiden ist kompliziert. Die Bundesregierung fördert daher in Absprache mit der Industrie die Forschung zu Ressourceneffizienz, CO2-Nutzung und Kreislaufführung von CO2. Außerdem soll die Entwicklung von Technologien gefördert werden, die umweltfreundlichere Herstellungsprozesse ermöglichen. Damit solche Technologien dann von vielen Unternehmen genutzt werden können, soll auch deren Verbreitung unterstützt werden.
Konsequente und strategische Nutzung industrieller und gewerblicher Abwärmepotenziale
Bei Industrieprozessen entsteht viel Wärme, bzw. wird viel Wärme benötigt. Ein Teil davon geht verloren. Dieser Teil wird Abwärme genannt. Abwärme könnte anderweitig genutzt werden, daher zielen Maßnahmen in diesem Bereich darauf ab, Wärmeverluste zu vermeiden und zu erforschen, wie Abwärme besser genutzt werden könnte. So wäre die Einsparung von Energie an anderer Stelle möglich – etwa durch Nutzung industrieller Abwärme im Fernwärmenetz.
Kontinuierliche Optimierung der Wissensbasis zu hocheffizienten Technologien in und für Unternehmen
Das Fachwissen zu effizienten Technologien muss in Unternehmen verfügbar gemacht werden, damit es wirksam wird. Die Bundesregierung fördert daher Maßnahmen, die dafür sorgen, dass neues Wissen zügig zu den relevanten Akteur*innen im Industriebereich gelangt, wie zum Beispiel zu den Angestellten, Berater*innen oder Mitarbeiter*innen von Wartungsfirmen. Das soll vor allem durch Fort- und Weiterbildungsangebote umgesetzt werden.
Klimareporting von Unternehmen
Berichte über die Klimawirkung von Unternehmenstätigkeiten sind aus verschiedenen Gründen sinnvoll: Sie schaffen Transparenz, sind Quelle für wichtige Informationen für Verbraucher*innen und helfen dem Unternehmen, zukünftige Ausgaben zu planen. Ziel der Bundesregierung ist es daher, die Klima-Berichtserstattung weiter zu vereinheitlichen und leichter umsetzbar machen.
Technologische Transformation in der Industrie
Die Bundesregierung unterstützt Unternehmen dabei, neueste Technologien und Geschäftsmodelle einzuführen, die helfen können, Ressourcen und Energie einzusparen. Diese Projekte sollen deutlich machen, dass die Modernisierung der deutschen Industrie gelingen kann. Die Signalwirkung soll durch entsprechende Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden.
Anleitung Bienenwachstücher
Plastikverschmutzung ist ein weltweites Problem. Viele Lebensmittel sind in Plastik verpackt, nicht alle davon müssten es sein. Solche Einwegverpackungen findet ihr auch im Haushalt, zum Beispiel Frischhalte- und Alufolie. Morgens ums Schulbrot gewickelt, landet die Folie spätestens in der zweiten Pause im Müll. Bienenwachstücher können hier eine wiederverwendbare Alternative sein und mit den Bienenwachspastillen aus dem KlimaPaket Industrie könnt ihr sie selbst herstellen! Und so geht’s:
Das braucht ihr:
- 100 g Bio Bienenwachspastillen (reicht für zwei Tücher)
- zwei Baumwollstoffe (ca. 30 x 30 cm)
- 1 – 2 Blätter Backpapier
- einen Ofen
- 2 Wäscheklammern
- ggf. einen Pinsel
Herstellungszeit: ca. 15 Minuten
1. Bringt den Baumwollstoff in eure Lieblingsform
Ihr könnt das Tuch als Ganzes wachsen oder es in eure Lieblingsform bringen. Damit die Kanten nicht schief werden, wird Baumwolle gerissen. Am besten macht ihr mit einer Schere einen kleinen Schnitt und reißt den Rest durch. Das Wachs schützt die Kanten vor dem Ausfransen.
2. Verteilt die Bienenwachspastillen
Legt ein großes Stück Backpapier auf ein Backblech und platziert das Stück Stoff darauf. Der Stoff sollte nicht überstehen, sondern vollständig ausgebreitet auf dem Backpapier liegen können. Verteilt die Bienenwachspastillen gleichmäßig auf dem Baumwolltuch. Das gesamte Tuch sollte am Ende mit Wachs bedeckt sein, die Wachsschicht jedoch nicht zu dick.
3. lt’s getting hot in here – lasst es schmelzen!
Nun beginnt die heiße Phase. Heizt den Ofen auf 70 – 80 °C vor. Ist er heiß, könnt ihr das Backblech vorsichtig reinschieben. Es dauert ca. 3 – 4 Minuten, bis das Wachs geschmolzen ist und sich auf dem ganzen Tuch verteilt hat. Achtung heiß! Entnehmt das Blech und stellt es auf eine feuerfeste Unterlage.
4. Lasst das Wachs trocknen:
Hebt das Bienenwachstuch mit zwei Wäscheklammern an und „wedelt“ es vorsichtig und so lange hin und her, bis es kalt ist. Das Wachs trocknet sehr schnell!
TIPP: Sollte euch das Wachs nicht gleichmäßig genug verteilt sein, könnt ihr es mit einem Pinsel auf dem Tuch verteilen, solange es noch heiß ist.
Jetzt nur noch sauber machen, lüften und ganz wichtig: Stolz sein!
5. Pflege
Zur Reinigung der Tücher solltet ihr nur kaltes Wasser nutzen. Durch warmes Wasser kann das Wachs schmelzen.
Die Anleitung für die Bienenwachstücher haben wir nach einer Vorlage von Gaia selbst ausprobiert und angepasst.
Bilder: BildungsCent e.V.
Anleitung Upcycling-Girlande
Was könnt ihr mit Stoffresten oder dem schönen T-Shirt machen, das nur leider ein riesiges Loch hat? Wir hätten da eine Idee: Die Upcycling-Girlande!
Eine Upcycling-Girlande passt nicht nur thematisch gut zur Kleidertauschparty, sie ist obendrein farbenfroh, fröhlich und nachhaltig, weil ihr sie im Vergleich zu herkömmlichen Papiergirlanden immer wieder verwenden könnt. Das Beste aber ist: Ihr habt sie im Handumdrehen selbst gebastelt.
Dafür braucht ihr:
- bunte Stoffreste oder auch alte, kaputte Kleidung, die nicht mehr getragen werden kann
- die Schnur aus dem KlimaPaket Industrie
- eine Schere
So geht’s:
- Überlegt euch, wie lang die Girlande sein soll. Schneidet ein entsprechendes Stück von der Schnur ab.
- Schneidet die Stoffreste in Streifen. Die Streifen dürfen gern unterschiedlich lang und unterschiedlich breit sein. Am besten ist es, wenn die Streifen mindestens 30 Zentimeter lang sind.
- Legt die Stoffstreifen um die Schnur und knotet sie an die Schnur.