Verkehr

Verkehr und Klima

Wie kommen wir von A nach B – zum Beispiel um Freund*innen zu treffen, in die Schule zu gehen oder in den Urlaub zu fahren? Und wie werden verschiedene Güter wie Lebensmittel oder Kleidung transportiert? Um diese Fragen geht es im Sektor Verkehr. Häufig wird zwischen Personenverkehr und Güterverkehr unterschieden. Übrigens: Auch Fußgänger*innen gehören zum Verkehr. Am Verkehr teilhaben zu können und mobil zu sein, ermöglicht uns, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und fördert Chancengleichheit. (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit 2019)

Viele Autos – viele Treibhausgase

Das Auto ist in Deutschland das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel – fast drei Viertel aller Personenkilometer* werden mit dem Auto zurückgelegt. Die meisten Autos haben einen Verbrennungsmotor und werden mit fossilen Kraftstoffen wie Benzin oder Diesel betrieben. Dabei entstehen viele Treibhausgase. Mit Strom betriebene Elektrofahrzeuge sind die bekannteste Alternative zu Verbrennungsmotoren. Diese können aber nur dann treibhausgasneutral betrieben werden, wenn sie mit Strom fahren, der zu 100 % aus erneuerbaren Energien stammt. Bei der Produktion von Autos und anderen Fahrzeugen werden ebenfalls Treibhausgase verursacht, so zum Beispiel bei der Stahlherstellung für die Karosserien (Autogestelle) oder der energieintensiven Herstellung von Batterien für Elektrofahrzeuge.

* Mit der Einheit „Personenkilometer” wird die Verkehrsleistung angegeben. Die Verkehrsleistung wir so berechnet: Verkehrsleistung = Zurückgelegte Strecke in einer bestimmten Zeit x Anzahl der transportierten Personen.

Treibhausgase im Sektor Verkehr

Der Verkehr heizt das Klima auf. Er ist für rund ein Fünftel der deutschen Treibhausgase verantwortlich und damit drittgrößter Verursacher von Treibhausgasemissionen. (Umweltbundesamt 2022b)

Stillstand beim Klimaschutz

Über 95% der Treibhausgase des Verkehrs innerhalb Deutschlands entstehen im Straßenverkehr (ebd.) – vor allem durch Autos und LKW.* Während es in anderen Bereichen bereits Fortschritte beim Klimaschutz gibt, kommt der Verkehrssektor nicht von der Stelle. Im Jahr 2019 waren die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor sogar noch etwas höher als im Jahr 1990! (Ebd.) Woran liegt das? Auf der einen Seite werden Autos durch technische Innovationen zwar immer effizienter, das heißt sie brauchen weniger Kraftstoff für eine bestimmte Leistung. Auf der anderen Seite fahren die Menschen in Deutschland immer mehr Auto: von 1990 bis 2019 sind die gefahrenen Kilometer von Autos und LKW um ein Drittel gestiegen. (Umweltbundesamt 2022a) Zudem werden die Autos immer größer und schwerer und verbrauchen dadurch mehr Kraftstoff. (RND 2020)

Ein Auto hat meistens vier oder fünf Sitze. Im Durchschnitt sitzen aber nur 1,42 Personen in einem Auto. (Umweltbundesamt 2019)

Verkehr: nicht nur fürs Klima schlecht

Der Verkehrssektor wirkt sich nicht nur negativ auf das Klima aus. Schadstoffe wie Feinstaub haben negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Im Straßenverkehr passieren viele Unfälle und Verkehrslärm kann krank machen. Außerdem wird für den Verkehr immer mehr Fläche in Form von Straßen und Parkplätzen verbraucht – das ist besonders in Großstädten ein Problem, in denen Platz ohnehin knapp ist. (Umweltbundesamt 2022c)

*Was ist eigentlich mit Flugzeugen? Flüge sind die klimaschädlichste Fortbewegungsart. (Umweltbundesamt (2022d) Trotzdem machen sie in der nationalen Treibhausgasbilanz des Verkehrssektors nur einen sehr kleinen Teil aus. Das liegt daran, dass nur Flüge innerhalb Deutschlands mitgezählt werden, nicht aber Flüge, die in Deutschland starten und in einem anderen Land ankommen.

Wichtige Handlungsfelder

Bis zum Jahr 2045 will Deutschland treibhausgasneutral werden. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es Veränderungen im Verkehrssektor. Hier werden die wichtigsten Handlungsfelder vorgestellt.

Elektromobilität

Um den Verkehrssektor treibhausgasneutral zu gestalten, braucht es Alternativen zu fossilen Brennstoffen wie Benzin und Diesel. Eine Alternative ist die Elektromobilität. Mit Strom aus erneuerbaren Energien können E-Autos, E-Busse und andere E-Fahrzeuge auf der Straße oder den Schienen treibhausgasneutral betrieben werden. Doch es gibt auch viele Herausforderungen: Bei der Herstellung von E-Fahrzeugen mit Batterie entstehen zum Beispiel viele Treibhausgase und es werden seltene Rohstoffe benötigt. (Thielmann et al. 2020)

Öffentliche Verkehrsmittel stärken

Öffentliche Verkehrsmittel wie Züge oder Busse sind sehr viel klimafreundlicher als Autos. (Umweltbundesamt 2021) Damit mehr Menschen vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, muss das Angebot besser und attraktiver werden. Besonders auf dem Land sind die öffentlichen Verkehrsmittel oft noch keine gute Alternative zum Auto, zum Beispiel weil Busse und Züge nur selten fahren oder Fahrten zu lange dauern – das muss sich ändern.

Fahrradland Deutschland

Das Fahrrad ist eines der klimafreundlichsten Fortbewegungsmittel – die CO2-Emissionen liegen hier fast bei null. Maßnahmen, die das Fahrradfahren fördern, haben daher große Einsparpotenziale. Und das Fahrradfahren bringt noch viele weitere Vorteile mit sich: Wer mit dem Fahrrad fährt, ist flexibel und unabhängig unterwegs. Es spart oft Zeit und Geld und ist gut für die Gesundheit.

Um den Fahrradverkehr zu stärken und so Treibhausgase einzusparen, möchte Deutschland bis zum Jahr 2030 zum Fahrradland werden. Das bedeutet, dass der Fahrradverkehr sicherer und bequemer wird und mehr Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind. Im Nationalen Radverkehrsplan (Bundesministerium für Digitales und Verkehr 2022) sind verschiedene Handlungsfelder formuliert, um dieses Ziel zu erreichen, zum Beispiel:

Lückenlose Radverkehrsnetze: sicher und barrierefrei für verschiedene Verkehrsteilnehmer*innen
Mehr Parkmöglichkeiten für Fahrräder und Lastenräder
Mehr Platz für Fahrräder in Städten z.B. durch Umwandlung von Autoparkplätzen zu Stellplätzen und Fahrradwegen
Hochwertige und frei verfügbare Daten über den Radverkehr für die bessere Planung des Radverkehrs

Werdet aktiv: Klimaschutz an eurer Schule

Fahrrad-Aktions-Wochen

Worum geht’s? Fahrradfahren ist Mobilität ohne schädigende Treibhausgase. Wer mit dem Fahrrad zur Schule fährt, statt sich mit dem Auto fahren zu lassen, kann pro Jahr bis zu 300kg CO2 einsparen.

Veranstaltet Fahrrad-Aktions-Wochen in der Klasse, mit der Stufe oder in der gesamten Schule und spart dabei Treibhausgase ein! Dazu fährt jede Person so viele Strecken wie möglich mit dem Fahrrad: nicht nur zur Schule, sondern auch zu Freund*innen, zum Sportverein oder zum Einkaufen. Jeder Kilometer zählt.

Und so geht’s:

Planung

Überlegt zunächst, wie groß ihr die Fahrrad-Aktions-Wochen anlegen wollt. Ihr könnt auch andere Klassen einladen, mitzumachen. So könnt ihr als Klassen gegeneinander antreten. Wer schafft es, die meisten Kilometer zu fahren? Wie viele Treibhausgasemissionen könnt ihr alle zusammen einsparen?

Legt dann einen zweiwöchigen Zeitraum fest, in dem ihr die Fahrrad-Aktions-Wochen durchführen wollt. Die Zeit vor den Sommerferien (zwischen April und Juli) und kurz nach Schuljahresbeginn eignen sich am besten, weil es morgens auf dem Weg zur Schule schon hell ist und die Temperaturen am angenehmsten sind.

Besprecht mit euren Lehrkräften nochmal ein paar Grundregeln für sicheres Fahrradfahren, damit sich auf dem Fahrrad auch alle sicher fühlen.

Umsetzung

Jede teilnehmende Klasse bekommt ein Aktionsposter für die Fahrrad-Aktions-Wochen. Mit dem KlimaPaket Verkehr habt ihr bereits 5 Poster für eure Schule bekommen. Wenn ihr noch mehr Poster braucht, könnt ihr sie hier herunterladen und nachdrucken.

Macht euren Fortschritt sichtbar: Auf dem A­ktionsposter sind viele Punkte, die es aufzufüllen gilt. Jeder Punkt steht dabei für 5 zurückgelegte Kilometer. Wenn ihr diesen Weg mit dem Fahrrad zurückgelegt habt, malt einen Punkt aus oder markiert ihn mit einem X.

Wenn Fahrradfahren für einige von euch nicht in Frage kommt, könnt ihr alternativ auch die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder zu Fuß gehen. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Radfahren: Für 5 zurückgelegte Kilometer malt ihr ein Kästchen aus.

Optional

Die Klasse, die die meisten Kilometer zurückgelegt hat, erhält einen Preis. Das könnten zum Beispiel Reflektorbänder oder Warnwesten für eine sichere Fahrt sein. Oder Pizza.

Treibhausgaseinsparungen berechnen

Die eingesparten Treibhausgase durch die Fahrrad-Aktionswochen haben wir an mehreren Etappenzielen schon für euch berechnet und auf dem Poster markiert. Solltet ihr eine andere Kilometerzahl zurückgelegt haben als auf dem Aktionsposter angegeben, könnt ihr die eingesparten Treibhausgase einfach mit unserer Berechnungshilfe bestimmen. Die Tabelle liefert euch detaillierte Erklärungen für eine einfache Berechnung.

Als Grundlage  der Berechnung haben wir die Emissionstabelle für den Personenverkehr des Umweltbundesamts von 2021 verwendet. Ergänzend zum Aktions-Poster sind hier zwei Beispiele für die Berechnung:

Berechnung der Treibhausgaseinsparung mit dem Fahrrad und zu Fuß

Mit dem PKW werden pro Personenkilometer 162 Gramm Treibhausgase ausgestoßen. Wenn ihr auf das Auto verzichtet und stattdessen mit dem Fahrrad fahrt oder zu Fuß geht, spart ihr 162 kg Treibhausgase bei 1.000 zurückgelegten Kilometern. (Mit der Einheit „Personenkilometer” wird die Verkehrsleistung angegeben. Die Verkehrsleistung wird so berechnet: Verkehrsleistung = zurückgelegte Strecke in einer bestimmten Zeit x Anzahl der transportierten Personen.)

Rechenweg

0,162 kg/km x 1.000 km = 162 kg eingesparte Treibhausgase

Berechnung der Treibhausgaseinsparung mit dem ÖPNV

Wenn ihr auf das Auto verzichtet und stattdessen mit dem ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr) fahrt, spart ihr 68 kg Treibhausgase bei 1.000 zurückgelegten Kilometern. Diese Zahl ergibt sich aus dem Mittelwert der öffentlichen Nahverkehrsangebote, wie Straßen-, Stadt- und U-Bahn sowie Linienbussen und Eisenbahn-Nahverkehr, die in der Emissionstabelle des Umweltbundesamts angegeben sind.

Rechenweg

0,068 kg/km x 1.000 km = 68 kg eingesparte Treibhausgase

Drei weitere Ideen

Fahrradwerkstatt

Eröffnet eine Fahrradwerkstatt an eurer Schule (zum Beispiel an einem festen Tag oder als Projekttag). Helft euch gegenseitig dabei, eure Fahrräder zu reparieren. Ihr könnt sie mit einfachen Maßnahmen wie dem Ölen der Kette oder dem Anbringen von Reflektoren fit machen.

Werdet visionär

Wie stellt ihr euch die Mobilität der Zukunft vor? Wie könntet ihr euch an eurem Wohnort klimafreundlich fortbewegen? Wie müssen klimafreundliche Verkehrsmittel aussehen, damit sie von euch gerne genutzt werden? Was ist euch wichtig für gemeinsam genutzte Flächen (Straßen, Plätze …)? Entwickelt eure eigene Vision: Schreibt eure Ideen auf oder malt ein Bild. Tauscht euch mit anderen Menschen darüber aus, zum Beispiel mit eurer Familie oder mit euren Lehrer*innen. Fragt sie, wie sie sich die Mobilität der Zukunft vorstellen und was sie sich wünschen.

Park(ing) Day

Parkende Autos nehmen viel Platz ein, der auch anders genutzt werden könnte. Macht mit beim internationalen Park(ing) Day. Verwandelt einen Parkplatz vor eurer Schule mit Liegestühlen in einen vorübergehenden Park und veranstaltet ein Picknick oder macht den Parkplatz mit Straßenkreide zur Spielfläche. Weitere Infos findet ihr zum Beispiel hier: https://www.strassezurueckerobern.de/anleitungen/parking-day/.

Quellen

Verkehr und Klima

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) [Hrsg.] (2019): Klimaschutzplan 2050. Klimaschutzpolitische Grundsätze und Ziele der Bundesregierung. Unter: https://www.bmuv.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/klimaschutzplan_2050_
bf.pdf, letzter Zugriff 27.10.2022.
Umweltbundesamt (2022a): Fahrleistungen, Verkehrsleistung und ‚Modal Split‘. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/fahrleistungen-verkehrsaufwand-modal-split, letzter Zugriff 27.10.2022.
Umweltbundesamt (2022b): Trendtabellen THG nach Sektoren. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/361/dokumente/2022_03_15_trendtabellen_thg_nach_sektoren_v1.0.xlsx, letzter Zugriff 27.10.2022.
RND (2020): Datenanalyse: Autos werden nicht erst seit dem SUV-Boom größer. Unter: https://www.rnd.de/wirtschaft/datenanalyse-autos-werden-nicht-erst-seit-dem-suv-boom-grosser6GTM66RRNJEC7EYHR3FQS7Y24Y.html, letzter Zugriff 27.10.2022.
Umweltbundesamt (2019): Fahrgemeinschaften. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/mobilitaet/fahrgemeinschaften, letzter Zugriff 27.10.2022.
Umweltbundesamt (2022c): Umweltbelastungen durch Verkehr. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/daten/verkehr/umweltbelastungen-durch-verkehr, letzter Zugriff 27.10.2022.
Umweltbundesamt (2022d): Flugreisen. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuerden-alltag/mobilitaet/flugreisen#gewusst-wie, letzter Zugriff 27.10.2022.

Wichtige Handlungsfelder

Thielmann, A.; Wietschel, M.; Funke, S.; Grimm, A.; Hettesheimer, T.; Langkau, S. et al. (2020): Batterien für Elektroautos: Faktencheck und Handlungsbedarf. Sind Batterien für Elektroautos der Schlüssel für eine nachhaltige Mobilität der Zukunft? Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI. Unter: https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/cct/2020/Faktencheck-Batterienfuer-E-Autos.pdf, letzter Zugriff 27.10.2022.
Umweltbundesamt (2021): Vergleich der durchschnittlichen Emissionen einzelner Verkehrsmittel im Personenverkehr in Deutschland. Unter: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/366/bilder/dateien/uba_emissionstabelle_personenverkehr_2020.pdf, letzter Zugriff
27.10.2022.
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) (Hrsg.) (2022): Fahrradland Deutschland 2030. Nationaler Radverkehrsplan 3.0. Unter: https://www.bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/StV/nationaler-radverkehrsplan-3-0.pdf?__blob=publicationFile#:~:text=Dieser%20Zustimmungswert%20
steigt%20bis%20zum%20Jahr%202030%20auf%2060%20%25.&text=Mit%20sichereren%20Infrastrukturen%2C%20von%20allen,ist%20dabei%20die%20Vision%20Zero, letzter Zugriff 27.10.2022.

Werdet aktiv: Klimaschutz an eurer Schule

Umweltbundesamt (2021): siehe Quellenangabe „Wichtige Handlungsfelder“.

Maßnahmen Klimaschutzplan

Im Jahr 2016 hat die Bundesregierung den Klimaschutzplan beschlossen. Der Klimaschutzplan beschreibt Deutschlands Weg zur Treibhausgasneutralität bis zum Jahr 2045 und enthält Ziele und Maßnahmen für bestimmte Sektoren.

Hier fassen wir die geplanten Maßnahmen im Sektor Verkehr zusammen.

Klimaschutzkonzept Straßenverkehr: Die Bundesregierung will ein Konzept zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bis 2030 für den Straßenverkehr vorlegen.[1]

Förderung der Elektromobilität: Elektromobilität spielt bei der Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor eine wichtige Rolle. Deswegen unterstützt die Bundesregierung die Elektromobilität mit verschiedenen Fördermaßnahmen.

Finanzielle Anreize: Klimafreundliche Verkehrsmittel und Fahrzeuge sollen finanziell attraktiver werden.

Zusammensetzung des Verkehrs (Modal Split)*: Der öffentliche Verkehr (z. B. Züge, Busse und Trams), Güterzüge und Binnenschiffe sollen eine wichtigere Rolle beim Verkehr spielen. Um den Anteil dieser Verkehrsmittel zu erhöhen, gibt es spezielle Förderprogramme, zum Beispiel für die Stärkung eines klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV).

Schienenverkehr: Die Verlagerung von Straßenverkehr auf den Schienenverkehr hat Potenziale, die ausgeschöpft werden sollen. Durch den Ausbau von Infrastruktur will die Bundesregierung den Güterverkehr auf die Schiene verlagern.

Rad- und Fußverkehr: Im April 2021 hat das Bundeskabinett den neuen Nationalen Radverkehrsplan (NRVP 3.0) beschlossen.[2] Dort ist festgehalten, dass die Kommunen Mittel bekommen, um den Radverkehr vor Ort konkret unterstützen zu können. Die Bundesregierung beteiligt sich am Bau von Radschnellwegen und erarbeitet konkrete Ziele zur Radverkehrsentwicklung. Darüber hinaus setzt sie sich für eine Stärkung des Fußverkehrs ein.

Luft- und Seeverkehr: Die Forschung an strombasierten Kraftstoffen für Flugzeuge und Schiffe soll gefördert werden.**

Digitalisierungsstrategie für den Verkehr: Die Digitalisierung soll dazu beitragen, möglichst viele Treibhausgase im Verkehr einzusparen – zum Beispiel mit intelligenten Straßen oder einer besseren Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel.

[1] Bisher hat die Bundesregierung kein umfangreiches Konzept vorgelegt. (Stand Januar 2023) Im Juli 2022 hat das Bundesverkehrsministerium ein Sofortprogramm zur Einhaltung der Klimaziele vorgelegt. Der Verkehrssektor hatte die vorgegebenen Emissionsmengen nach Klimaschutzgesetz im Jahr 2021 um 3,1 Millionen Tonnen überschritten. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden vom zuständigen Expertenrat nicht tiefergehend geprüft, da sie diese schon im ersten Prüfschritt für nicht ausreichend hielten. https://www.energiezukunft.eu/umweltschutz/bund-klagt-fuer-mehr-klimaschutz-bei-verkehr-und-gebaeuden/, letzter Zugriff 13.02.2023

* Der „Modal Split“ ist eine Kenngröße zur Aufteilung der Verkehrsnachfrage auf verschiedene Verkehrsmittel. https://www.zukunft-mobilitaet.net/167600/analyse/was-ist-der-modal-split-grenzen-verkehrsmittelwahl-einschraenkungen-wege-verkehrsleistung/, letzter Zugriff 09.02.2023

[2] Ziele und Maßnahmen des NRVP 3.0 wurden in einem Dialogprozess mit Fachverbänden, Landes- und Kommunalvertreter*innen abgestimmt. Zudem sind Anregungen aus einer Online-Bürger*innen-Beteiligung eingeflossen. https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/Radverkehr/nationaler-radverkehrsplan-3-0.html, letzter Zugriff 09.02.2023

** Ein Beispiel für einen strombasierten Kraftstoff ist künstlich hergestellter Wasserstoff. Wenn dieser mit erneuerbaren Energien hergestellt wird, kann er eine klimafreundliche Alternative zu fossilen Kraftstoffen sein.